Was ist Square-Dance
Square Dance ist eine aus den USA kommende Tanzform, deren Bekanntheitsgrad und Beliebtheit auch in Deutschland ständig zunehmen. Inzwischen gibt es bei uns über 500 Clubs. Mit Square Dance verbindet sich die Freunde an Tanz und Bewegung, die Begeisterung für Country- und Westernmusik sowie für Rock- und Popmusik und das Interesse an Geselligkeit in froher und heiterer Runde. Geeignet ist dieser Tanz für alle (Singles und Paare). Square Dance ist für jedes Alter geeignet. Rang und Standesunterschiede werden "an der Garderobe abgegeben"; man spricht sich mit dem Vornamen an und hat gemeinsam viel Spaß.
Im Square Dance sind das Gemeinschaftserlebnis und die Freude am Tanzen die wichtigsten Komponenten. Tanzturniere und Wettbewerbe, wie bei anderen Tanzdisziplinen üblich, gibt es hier nicht. Tanzen soll ausschließlich der Entspannung dienen und Spaß und gute Laune vermitteln. Damit jeder mittanzen kann, gibt es beim Square Dance auch keine komplizierten Schrittfolgen, sondern nur einen einfachen Gehschritt. Es ist also auch ein Tanz, der für Ungeübte und auch für notorische Nichttänzer in Frage kommt. Es wird auch nicht - wie etwa im Turniertanz üblich - ständig mit dem gleichen Partner oder der gleichen Partnerin getanzt, sondern bei jedem Tip (Tanz) bilden sich neue Tanzpaare. Auch während des Tips kommt es ständig zur Bildung von neuen Paarkonstellationen.
Beim Square Dance nehmen jeweils vier Paare auf den - gedachten - Seiten eines Quadrates Aufstellung und bilden somit einen "Square"; sie tanzen zu Rock-, Pop-, Western- und Countrymusik nach den Anweisungen eines Callers, der die Funktion eines Arrangeurs und Sängers hat. Der Caller ruft den Tänzern kurze Kommandos (Calls) zu, die sie in Tanzschritte und -drehungen umzusetzen haben. Die Reihenfolge dieser Calls ist beliebig, sie werden allein vom Caller bestimmt, die Tänzer kennen zwar die verschiedenen Calls, wissen aber nicht, welches der nächste Call ist. Die Tänzer müssen also auf alle möglichen Calls gefaßt sein. Somit hat Square Dance nicht nur die allgemeine Funktion, durch Bewegung den Körper zu trainieren, sondern dieser Tanz trainiert speziell auch zusätzlich Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung, Reaktionsvermögen und geistige Beweglichkeit. Der Tanz erfüllt somit die Anforderungen eines sogenannten "Gehirn"-Joggings.
Da im allgemeinen 71 verschiedene Tanzfiguren von den Tänzern beherrscht werden müssen, braucht ein Ausbildungsprogramm ca. 6 bis 7 Monate bis aus Anfängern (Students) Tänzer geworden sind. Bei Abschluß dieser Ausbildung wird der sog, "Mainstream-Level" erreicht, ein Level, der weltweit zum Standard geworden ist. Für ehrgeizige, besonders tanzfreudige und tänzerisch Begabte gibt es noch weitere Level, die auf dem Mainstream-Level aufsetzen.
Wer das sogenannte "Mainstream"-Programm erlernt hat und die Tanzschritte und -figuren beherrscht, kann nun weltweit in jedem Square-Dance-Club mittanzen. Dieses standardisierte Tanzprogramm ermöglicht es. daß Tänzer schnell mit anderen Tänzern in anderen Vereinen in Kontakt kommen. Diese Kontakte sind - wie schon gesagt - nicht nur auf Deutschland begrenzt, sondern sie sind weltweit möglich. Auf diese Weise hat jeder die Chance, sehr schnell im In- und Ausland viele neue Kontakte zu knüpfen und neue Freunde zu gewinnen. Wer auf einer Auslandsreise, zum Beispiel in den USA, einen der vielen dortigen Clubs besucht, wird die Freundlichkeit und Herzlichkeit erfahren, die Square Dancer weltweit miteinander verbindet.
Der Vollständigkeit halber sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Square Dance im Grunde genommen ein "Re-Import" ist, um den Werdegang dieser Tanzform mit einem modernen Begriff zu beschreiben. Denn die Wurzeln dieses Tanzes liegen in den Volkstänzen und den höfischen Tänzen Europas. Es waren die Europäischen Siedler, die die Tänze ihrer damaligen Zeit mit in die "Neue Welt" brachten. Aus diesen verschiedenen Tänzen und Tanzstilen entwickelten sich eine Reihe von neuen Volkstänzen, so auch der Square Dance. Der heute getanzte moderne Square Dance wurde in den 30-er Jahren in den USA "wiederentdeckt". In den 40-er und 50-er Jahren wurde der Tanz zur jetzigen Erscheinungsform weiterentwickelt. Es waren die amerikanischen Besatzungstruppen, die nach dem 2. Weltkrieg diesen Tanz in Deutschland und Europa einführten.